- Am morgigen Dienstag nehmen der Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR) und die Gewerkschaften DBV – Deutscher Bankangestellten-Verband und DHV – Die Berufsgewerkschaft die Tarifverhandlungen für die genossenschaftliche Bankengruppe auf. Die Gespräche werden in Neu-Isenburg geführt. Der AVR weist die gewerkschaftsseitig erhobenen Lohnforderungen von bis zu 5,7 Prozent pro Jahr aufgrund sich abzeichnender Risiken und bestehender Herausforderungen als nicht verantwortbar zurück.
Axel Lekies, Verhandlungsführer des AVR, fasst die Arbeitgebersicht wie folgt zusammen: "Die genossenschaftlichen Bankenarbeitgeber haben seit dem letzten Tarifabschluss gegen den Trend im Bankgewerbe Beschäftigung und Ausbildung nicht nur stabil gehalten, sondern sogar leicht gesteigert. Bei gleichzeitig moderater Entwicklung der Verbraucherpreise wurden auch die Tarifgehälter – entsprechend der insgesamt guten Ertragssituation in der Gruppe – angemessen fortentwickelt. Vor diesem Hintergrund haben wir keinen Nachholbedarf im Gehalt, sondern müssen nun verantwortungsvoll mit den aktuellen und sich abzeichnenden Herausforderungen umgehen."
Hierzu verweist der AVR auf die Konjunkturrisiken, die durch die instabile Wirtschaftsentwicklung im Euroraum sowie die aktuellen Krisenherde in der Welt verursacht werden. Spezielle Herausforderungen für die Banken sind:
- die anhaltende Niedrigstzinsphase mit ihren Auswirkungen auf den Zinsüberschuss und damit auf die Hauptertragsquelle der Genossenschaftsbanken;
- der sich stetig verschärfende Wettbewerb durch Auslands- und Direktbanken sowie neue Anbieter von Finanzdienstleistungen;
- der hohe Regulierungsdruck, der immer mehr Berichts- und Dokumentationspflichten mit sich bringt und darüber hinaus an vielen Stellen den Zuschnitt auf das risikoarme Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken vermissen lässt.
Die Tarifgehälter wurden zwischen dem AVR und den Gewerkschaften DBV und DHV zuletzt im Oktober 2012 festgelegt. Nach gewerkschaftsseitiger Kündigung liefen die Vergütungsvereinbarungen zum 31. August 2014 aus.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter 1.080 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK und die WGZ BANK – mit rund 168.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Axel Lekies,
Vorstandsmitglied der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg.
AVR - Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. AVR - Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.