Der AVR weist die Lohnforderungen der Gewerkschaften von bis zu 4,9 Prozent pro Jahr entschieden zurück. Er begründet dies mit den erheblichen Belastungen, die aus dem Niedrigzins, dem Aufwand der Bankenregulierung und den wachsenden Digitalisierungsinvestitionen resultieren. Die Arbeitgeber fordern im Interesse der Beschäftigung äußerste Zurückhaltung bei der tariflichen Lohnsteigerung.
Zudem habe sich, so der AVR, die Aufwand-Ertrags-Relation der Banken seit einigen Jahren verschlechtert – und dies obwohl die genossenschaftliche Bankengruppe Marktanteile gewann und im Branchenvergleich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte.
Jürgen Kikker, Verhandlungsführer des AVR und Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude, fasst die Arbeitgebersicht wie folgt zusammen: „Die genossenschaftlichen Bankenarbeitgeber haben ihre Beschäftigungs- und Ausbildungsleistung bei gleichzeitig guten Lohnanhebungen in den letzten Jahren deutlich stabiler gehalten als die Wettbewerber. Trotz bislang guter Ergebnisse ist der Spielraum für tarifliche Lohnanhebungen angesichts der Herausforderungen, die auf unsere dezentrale und über ihre Filialen kundennah aufgestellte Bankengruppe zukommen, gering.“
AVR und die Gewerkschaften DBV und DHV legten die Tarifgehälter zuletzt im Oktober 2014 fest. Nach gewerkschaftsseitiger Kündigung laufen die Vergütungsvereinbarungen zum 31. Oktober 2016 aus.
Neben der Anhebung der Tarifgehälter und der Auszubildendenvergütungen geht es in den Verhandlungen auch um eine 2014 getroffene Verhandlungsvereinbarung zur betrieblichen Altersversorgung und die Frage der Verlängerung auslaufender Tarifverträge wie zum Beispiel des Demografie-Tarifvertrages und der Tarifverträge zu Langzeitkonten und Altersteilzeit.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter rund 1.000 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK mit rund 165.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Jürgen Kikker,
Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude.
Ein Portraitfoto des Verhandlungsführers Jürgen Kikker für die redaktionelle Berichterstattung ist abrufbar unter www.avr.org > Presse.