Nach wie vor entzieht sich ver.di Verhandlungen darüber, dass ein moderater Teil der tariflichen Vergütung in die Verantwortung der Betriebsparteien gelegt wird. Der Verhandlungsführer der genossenschaftlichen Bankengruppe, Axel Lekies, erklärt: „Trotz langer Gespräche über verschiedene Denkmodelle erwies sich ver.di nicht als abschlusswillig und fiel am Ende wieder auf die ursprüngliche Ablehnungshaltung zurück.“ Der AVR hatte zuvor ein Angebot abgegeben mit dem Ziel, einen langfristigen Tarifabschluss mit gleichmäßiger Anhebung der Gehälter zu vereinbaren. Dieses wurde von ver.di zurückgewiesen.
Der AVR empfiehlt seinen Mitgliedsbanken nun, die Tarifgehälter ab 1. August 2006 um 2,3 Prozent und ab 1. August 2007 um 2,0 Prozent anzuheben. Dabei haben die Banken ausdrücklich die Möglichkeit, den Gehaltszuwachs erfolgsabhängig zu gestalten.
Die Blockadehaltung von ver.di und der seit einem Jahr andauernde Stillstand der Verhandlungen über die Flexibilisierung solle nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden, so Lekies.
Der AVR hält an seinen Vorschlägen zu einer modernen und fairen Gestaltung der tariflichen Vergütungssystematik über betriebliche Vereinbarungen fest, die gekennzeichnet sind durch:
- Freiwilligkeit auf betrieblicher Ebene: Voraussetzung für die Einführung und Gestaltung der Flexibilität in der Bank ist das Einvernehmen der Betriebsparteien.
- Ausgewogenheit: Nicht nur Teile des tariflichen Entgelts werden an die Zielerreichung geknüpft, sondern auch die Ausschüttung übertariflicher Entgelte ist betrieblich verbindlich zu regeln.
- Transparenz: Vor Ort ist auch eindeutig und für die Mitarbeiter nachvollziehbar festzulegen, wie die Zielerreichung die Höhe der Vergütung beeinflusst.
Die Gespräche werden fortgesetzt, sobald die Gewerkschaft Verhandlungsbereitschaft hinsichtlich der Flexibilisierungsthemen erkennen lässt. Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors - darunter rund 1.250 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK und WGZ BANK - mit rund 170.000 Beschäftigten.