Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten. In der Nacht vom Donnerstag waren die Gespräche zwischen den Tarifpartnern unterbrochen und auf den Freitag vertagt worden.
„Es ist uns gelungen, ein Paket zu schnüren, das die Beschäftigungsfähigkeit der Genossenschaftsbanken stützt und die Mitarbeiter angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt“, fasst Axel Lekies, Verhandlungsführer des AVR, das Ergebnis zusammen.
Für den Produktionsbereich der Banken vereinbarten Arbeitgeber und Gewerkschaften moderate Reformschritte. Diese berücksichtigen, dass sich bestimmte Arbeitsabläufe durch Standardisierung und technische Unterstützung deutlich vereinfacht haben. Mitarbeiter, die zukünftig für diese Arbeiten neu eingestellt werden, erhalten weiterhin die hohen Einstiegsgehälter des Bankgewerbes, jedoch endet ihr automatischer Berufsjahresaufstieg früher. „Dies hilft allen Banken, die trotz eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks die Beschäftigung im eigenen Haus halten wollen“, betont Lekies die Bedeutung dieser Regelung. Einvernehmliche Regelungen für Bestandsmitarbeiter sind möglich. Dabei sind das laufende Gehalt und Beschäftigung gesichert.
Zusätzlich tragen die Tarifpartner dafür Sorge, Alt und Jung gleichmäßig in der Verdienstsicherung zu berücksichtigen. Die neue Regelung sichert im Falle einer Rückgruppierung allen Mitarbeitern mit einer Betriebszugehörigkeit ab zehn Jahren ihr bisheriges Gehalt – und zwar altersunabhängig. Für einen Übergangszeitraum nimmt das Gehalt nicht an den Tariferhöhungen teil. Durch die Umstellung auf diese statische Verdienstsicherung steigt der Kreis der Mitarbeiter mit tariflichem Verdienstschutz von 20 Prozent auf 65 Prozent.
Beide Tarifvertragsparteien sind sich einig, dass Gesundheitsschutz und demografische Entwicklung zentrale Themen für die genossenschaftliche Bankengruppe sind. Gemeinsam erarbeiteten Arbeitgeber und Gewerkschaften eine Erklärung, die anhand einer Vielzahl von Praxisbeispielen aus Volksbanken und Raiffeisenbanken aufzeigt, mit welchen Maßnahmen Arbeitgeber die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern können. Lekies zeigte sich überzeugt, dass die Erklärung dazu beitragen wird, den bereits heute guten Standard in der Bankengruppe weiter zu verbessern.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter 1.050 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK und die WGZ BANK – mit rund 166.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Axel Lekies,
Vorstandsmitglied der Volksbank Herrenberg-Rottenburg.