"Das Bankgeschäft und die Art und Weise, wie in Banken gearbeitet wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Aktuell beschleunigen Digitalisierung und demografische Entwicklung diesen Prozess und vergrößern die Lücke zwischen dem bestehenden Tarifwerk und dem Bankgeschäft moderner Prägung", begründet Jürgen Kikker, Verhandlungsführer des AVR, den Reformbedarf.
Sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaften sind sich dieser Situation bewusst und haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit den Reformerfordernissen zum Beispiel im Bereich der Vergütung von Führung und im Bereich der völlig überalterten Tätigkeitsbeschreibungen auseinandergesetzt. Äußerst skeptisch ist Kikker mit Blick auf die Gehaltsforderungen von DBV und DHV. "Richtig ist, dass sich die Genossenschaftsbanken im Niedrigzinsumfeld und scharfen Wettbewerb bisher gut behaupten. Dies zeigt sich auch in den im Branchenvergleich stabilen Beschäftigtenzahlen. Jedoch dürfen wir Risiken, die unter anderem die andauernde Niedrigzinsphase für die Bankenbranche mit sich bringt, nicht unterschätzen und die Beschäftigungsfähigkeit nicht durch zu hohe Lohnsteigerungen unter Druck setzen. Mit diesen Prämissen sind die Gehaltsforderungen der beiden Gewerkschaften nicht in Einklang zu bringen."
Die Tarifgehälter wurden zwischen dem AVR und den Gewerkschaften DBV und DHV zuletzt im Dezember 2016 festgelegt. Nach gewerkschaftsseitiger Kündigung laufen die aktuell geltenden Vergütungsvereinbarungen zum 31. Mai 2019 aus.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter rund 850 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK – mit rund 145.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Jürgen Kikker,
Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude.
Ein Portraitfoto des Verhandlungsführers Jürgen Kikker für die redaktionelle Berichterstattung ist abrufbar unter www.avr.org > Presse.