- "Die Digitalisierung und der demografische Wandel verändern die Arbeitswelt grundlegend. Der Arbeitgeberverband der deutschen Volkbanken und Raiffeisenbanken (AVR) wird daher die kommende Tarifrunde mit einer Reform des Flächentarifvertrages verknüpfen", erklärt der Vorsitzende der AVR-Verhandlungskommission, Jürgen Kikker. Das Tarifwerk stamme im Kern aus den 1970er Jahren und sei aus Sicht der Banken in wesentlichen Teilen veraltet. Trotz einzelner Reformschritte in den letzten Jahren entspreche das Tarifwerk nicht den Anforderungen, die zukünftig an die Arbeitsprozesse in der Bank und eine moderne Personalpolitik gestellt würden.
Die fachliche Erörterung des Reformbedarfs zwischen dem AVR und seinen langjährigen Tarifpartnern Deutscher Bankangestellten-Verband (DBV) und DHV - Die Berufsgewerkschaft begann im Jahr 2016. Zeitgleich hat der AVR auch den Kontakt zu der Gewerkschaft ver.di aufgenommen.
Da die tarifpolitische Zusammenarbeit zwischen AVR und ver.di de facto im Jahr 2004 endete, vereinbarten AVR und ver.di Anfang 2017, die Möglichkeiten zur Wiederaufnahme von Tarifverhandlungen zu sondieren. „Neben einer Rückkehr zur Sacharbeit ging es uns auch darum, Vertrauen in die Reformfähigkeit von ver.di zu gewinnen“, beschreibt Kikker seine Erwartungen. Man habe gehofft, die bestehenden Diskrepanzen auf Grundlage intensiver interner Vorbereitung überbrücken zu können. Diese Erwartung habe sich nicht erfüllt. Trotz aller Bemühungen sei es dem AVR in den zurückliegenden Monaten nicht gelungen, ver.di zu einer aktiven fachlichen Erörterung und Positionierung zu den Arbeitgeberanliegen zu bewegen. „Letztlich bestand auf der Zeitschiene keine Chance, die Sondierung zur Wiederaufnahme der Tarifbeziehung mit ver.di vor der Tarifrunde 2019 abzuschließen,“ begründet Kikker die ergebnislose Beendigung der Sondierung am gestrigen Tag.
Mit den Gewerkschaften DBV und DHV wird die Reformarbeit der letzten Jahre, die bereits zu ersten Veränderungen des Tarifwerks geführt hat, fortgesetzt. Im Fokus der Arbeitgeberseite stehen Änderungen der Gehaltssystematik im Bereich der Neueinstellungen. Um Kundenwünschen gerecht zu werden, soll Samstagsarbeit in bankeigenen Kundenservicecentern ermöglicht werden. Die Laufzeit des aktuellen Vergütungstarifs endet im Mai 2019.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter rund 900 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK – mit rund 155.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Jürgen Kikker, Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude.
Ein Portraitfoto des Verhandlungsführers Jürgen Kikker für die redaktionelle Berichterstattung ist abrufbar unter www.avr.org > Presse.
AVR - Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. AVR - Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.